Die Große Panagia aus Jaroslawl - Platytera oder auch
Gottesmutter des Zeichens

Die große Panagia JaroslawlZur frühen Periode russischer Ikonenmalerei zugerechnet, stammt die Grosse Panagia (193x120 cm) aus Jaroslawl und wurde zu Beginn des 13. Jhd. um 1218 gemalt.

Diese Ikone der Großen Panagia wurde erst 1919 unter Schichten jüngerer Übermalungen von G. O. Tschirikow (Mitarbeiter der Allrussischen Kommission für Restaurierungsarbeiten) in einem dunklen Abstellraum in Jaroslaw wiederentdeckt. Ihre volle Schönheit entfaltete sie während einer gründlichen Restauration von 1925 bis 1929. Seither befindet sie sich in der Tretjakov Galerie, Moskau und hat es dort zu großer Berühmtheit gebracht.

Die Ikone ist eine wunderbare Darstellung der Gottesmutter aus der Kategorie der Orans-Darstellungen. Die Bezeichnung “Orans” (lateinisch: orante) bedeutet beten. Dabei werden die Arme erhoben, während die Oberarme dicht am Körper verbleiben. Die geöffneten Handflächen weisen seitwärts nach oben. Schon aus frühchristlicher Zeit gibt es Orans-Abbildungen (Katakomben). Orans-Ikonen gibt es von unterschiedlichen Heiligen.
Der Titel “Platytera” bezeichnet ausschliesslich Ikonenabbildungen der Mutter Gottes und betont den Aspekt “Dein Schoss hat Er weiter gemacht als die Himmel” (aus dem Marienhymnus). Er wird für die stehende, die ganzer Figur zeigende Mutter Gottes verwendet (später leiteten sich davon auch Brustbilder ab). Vor ihrer Körpermitte erscheint ein Medaillon mit dem Christus-Emmanuel in frontaler Ansicht, der den Betrachter der Ikone mit beiden Händen Segen spendet (Jesaja 7,14: “Darum so wird euch der Herr selbst ein Zeichen  geben: Siehe, eine Jungfrau ist schwanger und wird einen Sohn gebären, den wird sie heißen Immanuel.”). Der Titel “Gottesmutter des Zeichens” ist ein Ehrentitel für Wunder tätige Ikonen, da diese Ikone angeblich einst die Mauern Yaroslawls schütze, als die Stadt angegriffen wurde. 1355 wurde die Ikone in eine eigens für sie gebaute Kirche überführt, so heißt es.

Jasolslawl Ikone Detail des FaltenwurfsDie Erzengel Michael und Gabriel befinden sich oben links und rechts in Medaillons. Zusammen mit dem Heiligenschein der Mutter Gottes bilden sie ein zum Boden weisendes Dreieck. Spiegelbildlich dazu läßt sich ein zum Himmel weisendes Dreieck aus den erhobenen Armen und dem Heiligenschein der Gottesmutter denken. Sehr schön werden dabei die über dem Clipus herausreichenden Hände des Emmanuel durch die Arme seiner Mutter verlängert und verstärkt.
Der konstruktiv klare Faltenwurf des Gewandes der Jungfrau Maria sowie der linear strenge Aufbau der Ikone verleihen ihr Ruhe und Würde. Ihre Füsse berühren ein mit goldenen Fäden besticktes rotes Kissen, welches vermutlich das Lager, auf dem die Geburt des Heilands geschehen wird (siehe GKopf der Panagia Jaroslawleburtsikonen) darstellt.

Die akademisch reiche Verwendung von Edelmetallen auf der Malerei (Blattgold 233/4 Karat, Heiligenscheine aus Silber) sowie im Hintergrund machen diese Ikone zu einem überaus kostbaren Schatz aus der frühen russischen Ikonenmalerei.

Das obig abgebildete Einzelstück hat die Maße 40x68 cm. weitere Info unter...(Email senden)

Auf diesen Seiten finden Sie sowohl erlesene als auch seltene Ikonen-Motive aus 12 Jahrhunderten, die ich aus Katalogen, Museen und Sammlungen für Sie zusammengetragen habe. Die Anfertigung ist ungewöhnlich aufwendig, da jede Farbe eigens für die spezielle Ikone angerieben wird. Für spätere mögliche Restaurationen wurde jede einzelne Farbe der Ikone von mir katalogisiert, sodass die Ikonen bei manueller Beschädigung jederzeit wieder in ihren Originalzustand versetzt werden können.

Beim Erwerb dieser Ikone erhalten Sie ein unterzeichnetes Zertifikat über die Originalität und Echtheit der Malerei, eine Auflistung der verwendeten Materialien, Informationen zum inhaltlichen Verständnis und zur Herkunft der als Vorlage verwendeten Ikone.

 

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